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...καὶ ἐπειδὴ εἶναι βαρετὸ νὰ διαβάζει κανεὶς διάφορες ἐλαφρότητες γιὰ τὴ ζωὴ τοῦ Κίερκεγκωρ, κυρίως γιὰ τὶς αἰτίες τοῦ χωρισμοῦ του ἀπὸ τὴν Ρεγγίνα π.χ. ὅτι ἦταν impotent ἤ homosexuell, παραθέτω μερικὲς ἀπὸ τὶς ἀπόψεις τοῦ Ψυχιάτρου, γνώστη καὶ θαυμαστὴ τοῦ Κίερκεγκωρ, Karl Jasper, περὶ τῆς ψυχικο-ψυχολογικῆς καταστάσεως τοῦ ἀσθενοῦς!!! Καὶ προκειμένου νὰ μὴν ἀναγκαστεῖτε νὰ διαβάσετε ὁλόκληρη τὴν πραγματεία τοῦ κ. Munoz Criollo, παρόλο ποὺ εἶναι ἄκρως ἐνδιαφέρουσα, ἀναρτῶ μόνο μερικὲς προτάσεις τῆς ἐργασίας του, ποὺ ἀφοροῦν τὸ θέμα:

Die Rezeption der Philosophie Søren Kierkegaards - Munoz_Criollo_Dissertation_2010.pdf

Σελίδα 13
       ...meint Jaspers, und sei doch von den Bedingungen dieses Lebens nicht beschränkt worden10. Da Jaspers Psychiater war, betrachtete er die Lebensdaten Kierkegaards als Schlüssel für ein besseres Verständnis, so dass die Biographie Kierkegaards in Jaspers’ Analysen erst recht zum Tragen kam. Jaspers vertritt jedoch nicht die Idee, dass Kierkegaards Gedanken als von seinem Leben abhängig interpretiert werden sollen11. Er kritisiert dagegen Kierkegaards negative Einstellung zum Leben: das unaufhörliche Denken, das Nicht-Handeln und dessen „Nihilismus“.
...Dass Kierkegaard nicht von seiner Mutter sprach, dass der Vater ihn in einer strengen und christlichen Atmosphäre erzog und ihm vor seinem Tod eine schwere Sünde beichtete13, sowie weitere Tatsachen, die bisher unerwähnt blieben, halten wir für hinreichend bekannt14. Sie haben des Weiteren im Wesentlichen keinen Einfluss auf Jaspers’ Verständnis von Kierkegaard.
... eine psychologische Annäherung an Kierkegaard.
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Ein Oheim und ein Neffe Kierkegaards waren irrsinnig, der Vater schwermütig, ein Bruder litt an depressiven Zuständen“15.
...die „zahlreichen Schilderungen der Pseudonyme, denen offenbar eigene Erfahrungen Kierkegaards zugrunde liegen“.21
Was Kierkegaards Körper betrifft ist das Urteil von Karl Jaspers nicht nachsichtiger; Kierkegaard wird wie ein Kümmerling beschrieben: „Unter Mittelgrösse, von schmächtiger Gestalt, mit dünnen Beinen, einem leichten Buckel, etwas vorstehenden Schultern und krausem üppigem Haar konnte er durch die etwas aufgestülpte Nase fast unverschämt.
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Für Jaspers ist Kierkegaard also – nach einigem Hin und Her – doch ein klinischer Fall, seine Krankheit aber unbestimmt.
Σελίδα 17
konnte der in der Ausnahme seiende jedoch auch als „Versuchskaninchen für das Dasein“31 verstanden werden.
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Wie kommt das eigene Leiden den andere zugute? Kierkegaard glaubte, ein Instrument Gottes zu sein, aber wozu? Kierkegaard meinte, dass er mit seinem Leiden seinen Nächsten diene: er mache das Allgemeine für die anderen zugänglich (was nicht immer gut aufgenommen werde) – ohne selbst, wie gesagt, der Massstab, das Vorbild, die Autorität zu sein.
Wie kann man mit einem Leben voll Leiden fertig werden? Obwohl Kierkegaard manchmal sein der Erkenntnis gewidmetes Leben bereute34, bedeutete die Arbeit, so Jaspers, für Kierkegaard eine Linderung des Kummers, der ihn daran hinderte berufstätig zu sein und ein Eheleben zu führen: „Produzieren war mein Leben. Mit einer ungeheueren Schwermut,... mit allem... konnte ich fertig werden – wenn ich produzieren durfte. Dann stürmte die Welt auf mich ein, eine Misshandlung, welche einen anderen unproduktiv gemacht haben würde – ich machte sie nur produktiver; und alles... hatte keine Macht über mich, wenn ich bloss produzieren durfte“35. Kierkegaard fand also, dass seine Qual einen produktiven Sinn hatte, der für ihn jedoch mehr als eine Leistungssache war. Auch als Kierkegaard Opfer der bösartigen Karikaturen des „Korsaren“ wurde, und die Leute ihn deswegen verspotteten, fand der Däne in seinem Leid einen Sinn36, er erblickte, so Jaspers, eine neue Aufgabe: den öffentlichen Kampf um das wirkliche Christentum, „den Angriff auf die Kirche“, wie Jaspers es nennt 37.
Für Jaspers impliziert Kierkegaards Redlichkeit eine unendliche Reflexion42: die Kritik, die Verbesserung, die unendliche Kritik... „Von seinem frühesten Bewusstsein bis ans Ende fragt er [Kierkegaard] nach seiner Aufgabe, wozu er in der Welt ist, fasst er seine Entschlüsse, folgt er seiner Absicht, aber so, dass in keiner Endgültigkeit die fragende Reflexion aufhört“43.
Σελίδα 20
dass Kierkegaard weder reaktionär noch revolutionär sei. Er habe mit der Kirche wegen ihres Mangels an Redlichkeit gestritten und habe gegen sich selbst aus demselben Grunde gekämpft: weil er etwas sein wollte, welches er nicht zu sein vermochte. In diesem Sinne sei er ein Märtyrer, der es als seine Mission empfunden habe, die Redlichkeit zu verlangen, „die Unwahrheit zu entlarven“.
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13 Jaspers vermutet, dass es um die Vergewaltigung von Kierkegaards Mutter geht, als sie noch die Dienerin von Michael Pedersen Kierkegaard war. Normalerweise wird berichtet, dass die Beichte sich um die Armutszeit von Kierkegaards Vater dreht, als er, pubertär, Hirte war und wütend Gott verdammte.
16 Doch: „Er selber fühlte sich den Altersgenossen grenzenlos überlegen. Im Blick auf seine Kindheit meinte er später, er sei ‚alt geboren’“.
17 Jaspers selbst lehnt den Terminus ab, um sich auf Kierkegaard zu beziehen, da Kierkegaards Schwermut inkompatibel mit fehlenden Symptomen der Hemmung ist, „die die depressiven Phasen der Zyklothymie charakterisieren“, und dies obwohl der Däne sagt: „Ich lebe beständig auf der Grenze des glücklichen und des wüsten Arabiens“, Kierkegaard, Journale und Aufzeichnungen 3 (Notizbuch), Deutsche Soren Kierkegaard Edition, De Gruyter, Berlin / Boston, 2011, Notizbuch 7, 54, 1840-1, S. 234.
20 Der Bruch zwischen Regine und Kierkegaard, das dadurch freigesetzte Drama, verleitet manche Psychiater zu dem Verdacht, dass Kierkegaard impotent oder homosexuell gewesen sei. Mag sein, sagt Jaspers, aber dafür gebe es keinen Beweis. Weder eine schlichte moralische Verurteilung, noch ein blosses Nichtkönnen mit der Rede von „Täuschungen, Selbsttäuschungen, Verschleierung und Sublimierungen“ könnten das Verständnis Kierkegaards Gedanken erleichtern, vielleicht nur vereinfachen. Man müsse seine Denkweise ernst nehmen, um ihn verstehen zu können.
21 Jaspers, Die grossen Philosophen. Nachlass I, S. 424. Wir könnten z.B. die Selbstmordgedanken des Jungen von die Wiederholung erwähnen.
31 Kierkegaard zitiert von Jaspers in „Kierkegaard heute“ (1964) in: Aneignung und Polemik. Gesammelte Reden und Aufsätze zur Geschichte der Philosophie. S. 324. Cf. Sören Kierkegaard, Be-griff Angst, Die Krankheit zum Tode und anderes, DTV, München, 1976, S. 567: „Jedesmal, wenn ein genialer Mensch geboren wird, wird gleichsam die Probe auf die Existenz gemacht“ (BA, Kap. III, § 3).
34 „Was mir fehlte, war: ein vollkommen menschliches Leben zu führen, und nicht bloss eines der Erkenntnis“. Kierkegaard, Die Tagebücher1834-1855, 1953, S. 45 (01.08.1835). Damals war es ein bisschen früh, um von einem Leben zu sprechen, das der Erkenntnis gewidmet wäre.
35 Aus dem Tagebuch Kierkegaards zitiert von Jaspers, Die grossen Philosophen. Nachlass I, S. 426.
36 „Diese Erfahrung bestätige ihm sein Wissen der Wahrheit: Wahrheit ist Leiden, wie das Christentum nur dort ist, wo für es gelitten wird. Was er wusste, wird ihm jetzt wirklich. Bisher war sein Leiden nur innerlich, jetzt kommt es auch von aussen. Er ist sich bewusst: als einziger hat er den öffentlichen Kampf gegen die Gemeinheit gewagt und das zunächst unerwartete Leiden auf sich genommen, wo alle schweigen. Dies deutet er sich als Busse, als Gottes Schenkung, als Leiden, das dem Christen zukommt“. Idem, S. 443. Die Ansicht, dass Wahrheit mit Leiden zu tun hat, wird Jaspers in Kierkegaard bestreiten und kritisieren.
37 „Sein Dichten des Christentums genügt nicht. Auf das Handeln kommt es an. Immer vorbereitend, zögernd, auf dem Sprunge, kommt dieser Wille zum Handeln schliesslich in dem Angriff auf Kirche und Christenheit zum Durchbruch, der sein Dasein in der Welt vollendet vernichten musste, weil er nun nicht mehr Pfarrer werden konnte und sein Vermögen aufgebraucht war“. Ibidem. Auf diese Kritik an Kierkegaard werden wir später eingehen.
38 „Ja, wenn nicht meine Leiden, meine Schwäche die Bedingung wären für meine ganze geistige Wirksamkeit: so würde ich natürlich noch einen Versuch machen, die Sache ganz einfach medizinisch anzugreifen“. Kierkegaard, Die Tagebücher 1834-1855, S. 417 (1849). Kierkegaard war 1846 und  1848 beim Arzt, dem alten Hausarzt seiner Familie. Es hat nicht viel gebracht. Kierkegaard konnte ihm sein Inneres eigentlich nicht aufschliessen, obgleich sie eine freundliche Beziehung verband.
41 Cf. Jaspers (1955), S. 317. Kierkegaards Leben war ohne Zweifel der Schriftstellerei gewidmet, doch was er anstrebte, war weder Erfolg noch Proselyten; wichtig war nicht der Inhalt, sondern was dadurch erweckt würde, und die Auswirkungen auf das Leben des Einzelnen. Verwiesen sei in diesem Zusammenhang auch auf das Kapitel 1.1.2.3. Decknamen und indirekte Mitteilung.
42 Für eine genauere Vorstellung dieses Begriffes, der in Jaspers’...


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